Häufige Zahnerkrankungen: Ursachen, Symptome und Behandlungsmethoden

Ein gesunder Mund ist nicht nur eine Frage der Ästhetik, sondern spielt eine entscheidende Rolle für die allgemeine Gesundheit. Erkrankungen wie Karies, Parodontitis oder Zahnwurzelentzündungen sind nicht nur Ursache von Schmerzen, sondern langfristig auch eine Belastung für den gesamten Organismus.



In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf die häufigsten Erkrankungen, ihre Ursachen, ihre Symptome und die modernen Behandlungsmöglichkeiten, die uns die Zahnmedizin heute zur Verfügung stellt.

Aufbau des Zahns

Schauen wir uns vorab den Aufbau unserer Zähne an, um die Risiken durch Zahnerkrankungen besser zu verstehen. Jeder Zahn besteht aus vier wesentlichen Bestandteilen:



• Zahnschmelz (Enamelum): Das ist die harte Aussenschicht, die den Zahn vor Bakterien und Säuren bewahrt.
• Zahnbein (Dentin): Dabei handelt es sich um die mittlere Schicht, die weicher als der Zahnschmelz ist und in der sich die empfindlichen Nervenkanäle befinden.
• Zahnmark (Pulpa): Dies ist das weiche Innengewebe des Zahns, das Nerven und Blutgefässe enthält und für die Versorgung des Zahns zuständig ist.
• Wurzelelement (Cementum): Eine mineralisierte Substanz, die die Zahnwurzel bedeckt und für die Verankerung im Zahnhalteapparat sorgt.

Karies am Zahn

Eine der häufigsten Erkrankungen, mit denen ein Zahnarzt oder eine Zahnärztin zu tun hat, ist Karies.

Ursachen von Karies

Karies entsteht durch eine Kombination aus Bakterien, Zucker und Säuren. Speisereste, die sich in den Zahnzwischenräumen festsetzen, bieten den Bakterien optimale Bedingungen, um zu wachsen. Die Bakterien produzieren dort Säuren. Diese greifen den Zahnschmelz an und schwächen die Zahnsubstanz.

Eine unzureichende Mundhygiene erhöht das Risiko, an Karies zu erkranken, da sich der Zahnbelag (Plaque) ungehindert auf den Zähnen ausbreiten kann. Zahnhälse und schwer zugängliche Stellen wie die Zahnzwischenräume sind besonders betroffen.

Die Bildung von Säuren im Mund wird durch zuckerhaltige Getränke und Speisen begünstigt, was zur Entstehung von Karies führen kann. Durch regelmässige Zahnpflege und Verwendung von antibakteriellen Mundspülungen kann das Risiko minimiert werden.

Symptome

Empfindlichkeit: Auf heisse, kalte oder süsse Speisen und Getränke reagiert der Zahn empfindlicher. Die Empfindlichkeit kann anfangs gering sein, nimmt aber mit der Zeit zu. In schweren Fällen kann schon eine leichte Berührung ausreichen, um den Zahn schmerzen zu lassen.

Loch im Zahn: Kleine schwarze oder braune Flecken auf dem Zahnschmelz sind die ersten Anzeichen für ein Loch im Zahn. Im Laufe der Zeit entwickelt sich daraus ein sichtbares Loch, das grösser werden kann. Bleibt es unbehandelt, kann Karies bis ins Zahnmark vordringen.

Zahnschmerzen: Anfangs treten die Schmerzen nur gelegentlich auf, nehmen aber mit dem Fortschreiten von Karies zu. Besonders stark werden sie, wenn die Entzündung das Zahnmark erreicht.

Behandlung

Die Behandlung beim Zahnarzt erfolgt durch das Entfernen der erkrankten Zahnsubstanz und das Verschliessen des Lochs mit einer Füllung. In schweren Fällen, wenn Karies bereits bis ins Zahnmark vorgedrungen ist, muss der Zahn an der Wurzel behandelt werden. Vorbeugen kann man am besten durch regelmässige Zahnarztbesuche, professionelle Zahnreinigungen und richtige Zahnpflege.

Parodontitis & Entzündung des Zahnfleischs

Zahnfleischentzündungen und Parodontitis sind in der Bevölkerung ebenfalls weitverbreitet. Die Erkrankung wird umgangssprachlich auch als Parodontose bezeichnet und kann sich auch auf die Allgemeingesundheit auswirken.

Parodontitis ist eine chronische Entzündung des Zahnhalteapparates, hervorgerufen durch Belag und Bakterien. Der Belag kann sich verhärten, was zu Reizungen und Entzündungen des Zahnfleischs führt.

Begünstigt wird Parodontitis durch mangelnde Mundhygiene, Rauchen und zuckerreiche Ernährung. Das Risiko für Parodontitis kann auch durch Vorerkrankungen wie Diabetes erhöht sein. Es birgt die Gefahr von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.



Wird Parodontitis nicht behandelt, schreitet die Entzündung weiter fort und breitet sich in tiefere Bereiche des Zahnhalteapparates aus. Dies kann langfristig zu Zahnverlust führen, wenn sich der Kieferknochen zurückbildet. Es ist eine der häufigsten Ursachen für Zahnersatz

Blutendes Zahnfleisch: Oft blutet das Zahnfleisch schon bei leichter Berührung oder beim Putzen der Zähne. Im Anfangsstadium ist das Bluten in der Regel nicht schmerzhaft, sodass die Erkrankung oft unbemerkt fortschreiten kann. In späteren Stadien nimmt die Blutungsneigung zu.

Zahnfleischrückgang: Ein weiteres Symptom ist der Rückgang des Zahnfleischs und dadurch die Freilegung der Zahnhälse. Dies führt zu einer erhöhten Empfindlichkeit gegenüber Kälte, Hitze oder säurehaltigen Getränken. Auch für Karies sind die freiliegenden Zahnhälse anfälliger.



Mundgeruch: Ein häufiges Symptom ist hartnäckiger Mundgeruch, der trotz guter Mundhygiene anhält. Die Bakterien in den Zahnfleischtaschen produzieren schwefelhaltige Verbindungen, die für den unangenehmen Geruch verantwortlich sind.

Zur Behandlung der Parodontitis stehen in der Zahnmedizin verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. In der Zahnarztpraxis werden im Rahmen einer professionellen Zahnreinigung der Zahnbelag und der Zahnstein vom entsprechenden Zahn entfernt. In schweren Fällen müssen Antibiotika verabreicht oder chirurgische Massnahmen ergriffen werden, um den Zahnhalteapparat wieder zu stabilisieren.

Zahnschmerzen durch eine Zahnwurzelentzündung

Auch Zahnwurzelentzündungen sind ein häufiger Grund für Zahnschmerzen. Nachfolgend erhalten Sie einen Überblick.

Ursachen einer Zahnmarkentzündung

Unbehandeltes Karies, das sich bis zum Zahnmark ausbreitet, verursacht meist eine Zahnwurzelentzündung (Pulpitis). Bakterien sind der Auslöser für eine Entzündungsreaktion, die die Zahnwurzel in Mitleidenschaft zieht.

Das Zahnmark kann auch durch Verletzungen geschädigt werden, z. B. durch einen Riss im Zahn oder eine tiefe Füllung. In manchen Fällen wird die Entzündung durch permanenten starken Druck verursacht, zum Beispiel durch nächtliches Zähneknirschen.



Die Entzündung kann auf den Kieferknochen übergreifen, wenn sie nicht behandelt wird. In schweren Fällen droht ein Abszess oder der Verlust des betroffenen Zahns.

Symptome der Zahnwurzelentzündung

Der Schmerz tritt oft plötzlich auf und verstärkt sich, wenn der Patient oder die Patientin bestimmte Positionen einnimmt (oft im Liegen). Er kann in den Kiefer oder bis ins Ohr ausstrahlen. 

Das Zahnfleisch um den betroffenen Zahn herum ist gerötet, geschwollen und reagiert empfindlich auf Druck. In fortgeschrittenen Fällen kann sich Eiter bilden, der eine sichtbare Verdickung verursacht. Eine Infektion kann sich auch auf den ganzen Körper ausbreiten.

 Sowohl heisse als auch kalte Speisen und Getränke lösen einen stechenden Schmerz aus. Im Anfangsstadium verschwindet der Schmerz nach wenigen Sekunden. In späteren Stadien hält der Schmerz länger an.

Behandlung

Die Wurzelkanalbehandlung ist die am häufigsten angewandte Therapie bei einer Zahnwurzelentzündung. Dabei wird das entzündete Zahnmark entfernt und die Zahnwurzel gereinigt. Anschliessend wird der Hohlraum mit einer Füllung oder Krone verschlossen. Um eine bakterielle Infektion bei einer Zahnwurzelentzündung einzudämmen, sind in manchen Fällen Antibiotika notwendig.

Erkrankungen der Zähne vorbeugen

Die beste Strategie, um Probleme mit den Zähnen zu vermeiden, ist die konsequente Vorbeugung. Dazu gehören eine gründliche Mundhygiene mit Zahnbürste und Zahnseide sowie der regelmässige Besuch beim Zahnarzt. Das Risiko für Karies und Parodontitis kann durch den Verzicht auf Flüssigkeiten mit viel Zucker und eine gesunde Ernährung deutlich gesenkt werden. Einen Termin beim Zahnarzt oder einer Zahnärztin sollte man immer bereits bei den ersten Symptomen wie Zahnschmerzen, Zahnfleischbluten oder Mundgeruch vereinbaren. Eine frühzeitige Behandlung kann deutlich zur Vermeidung grösserer Schäden beitragen.

Tipp: Regelmässige Professionelle Zahnreinigung

Eine professionelle Zahnreinigung (PZR) ist weit mehr als nur eine ästhetische Massnahme, sie ist der Schlüssel zu einer langfristigen Gesundheit der Zähne. Die Hauptursachen für Karies, Parodontitis und Wurzelbehandlungen werden durch die gründliche Entfernung von Plaque und Zahnstein beseitigt, bevor sie entstehen. Die tieferliegenden Beläge, die sich mit der Zeit festsetzen, erreicht man durch die häusliche Zahnpflege selbst nicht.

Teure und unangenehme Zahnbehandlungen werden durch eine regelmässige professionelle Zahnreinigung nahezu überflüssig. Ausserdem sorgt sie für natürlich weisse Zähne, frischen Atem und ein angenehmes Mundgefühl.



Zahnärzte und Zahnärzte empfehlen, mindestens zweimal jährlich reinigen zu lassen, um bis ins hohe Alter ein strahlendes Lächeln und gesunde Zähne zu haben. Machen Sie Ihre Mundgesundheit zur Priorität!